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Es werden Posts vom August, 2018 angezeigt.

Schwarzer Degenfisch und tropische Früchte

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Manuel nickt zufrieden und lächelt so breit, dass ihm beinahe die selbstgedrehte Zigarette aus dem Mundwinkel fällt. Der Fang der vergangenen Nacht ist äußerst üppig ausgefallen. Der Fischer aus C â mara de Lobos ist wie schon sein Vater und Großvater hinausgefahren, um den „espada preta“, den Schwarzen Degenfisch, mühsam mit langen Angelschnüren aus 600 bis 1500 Metern Tiefe hinaufzuziehen. Manuel startet den Motor seines kleinen Kutters und nimmt Kurs auf Funchal, der Hauptstadt der Insel Madeira. Während das Boot langsam die sanften Wellen des heute Morgen ruhigen Atlantiks zerteilt, denkt Manuel an die Jahre seiner Jugend, als sein Vater ihn in die Kunst der Fischerei eingewiesen hat. Damals gab es jeden Tag einen vollen Korb mit den über einen Meter langen Tiefseefischen. Die Entdeckung des Degenfischs war mehr ein Zufall: Fischer fanden ihn, als sie ihre Angeln immer tiefer hinab senken mussten, da die Fische, die näher zur Wasseroberfläche gefangen wurden, immer weniger wurde

Ein ganz besondrer Duft

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Es gibt Gerüche, die einen das ganze Leben lang nicht mehr loslassen, weil sie mit bestimmten Erinnerungen verbunden sind. Oft, wenn auch nicht immer, sind es positive Erinnerungen an ein schönes Erlebnis, eine besondere Zeit. Und meist ist es eine Erinnerung aus Kindheit oder Jugend. Einer meiner besonderen Gerüche umwehte mich meist schon, wenn wir das Kassenhäuschen des Schwimmbads meiner Heimatstadt passiert hatten. Wir, das waren mein damals bester Freund und ich. Wir legten unsere Münzen einer Dame hin, die darauf mal mehr, mal weniger freundlich mit der Herausgabe einer kleinen farbigen Eintrittskarte reagierte. Von Kassenautomaten und Drehkreuzen war man noch meilenweit entfernt. Ich war eigentlich kein großer Schwimmbadfreund, denn das Macho-Gehabe spätpubertierender älterer Jungs und das Getuschel und Gekicher der Mädchen gingen mir auf die Nerven. Nur gut, das mein Freund genauso dachte, und so lagen wir meist abseits des großen Beckens unter einem Baum, lasen Comi